Chronik  Angelsportverein Rappweiler - Zwalbach

  

1973  hatten sich 17  Interessenten zusammengefunden, um in Rappweiler – Zwalbach einen Angelsportverein zu gründen. Um diesen Sport auch aktiv ausüben zu können, musste natürlich auch die Basis dazu geschaffen werden. Man brauchte entweder einen Weiher oder zumindest einen Bach,  um angeln zu können. Beides war aber nicht vorhanden. Da der heutige Kurparkweiher den ASV Weiskirchen zur Verfügung stand und anderswo kein Weiher anzupachten war,  beschloss man, einen eigenen Weiher zu bauen. Ein geeignetes Gelände für den Bau eines Weiher war auch von der Gemeinde nicht zu bekommen. So war der  ASV gezwungen, entsprechendes Gelände zum Bau eines Weihers anzukaufen.

 

Es wurde auch schnell ein geeignetes Gelände gefunden und mit den Eigentümern Kontakt aufgenommen. Erfreulicherweise waren die Eigentümer alle bereit, ihre Grundstücke zu verkaufen. Nun musste der ASV sich etwas einfallen lassen, um die Grundstückskäufe zu finanzieren. Hier bot sich die Möglichkeit, beim Bau eines Wohnhauses mitzuhelfen und einige Groschen zu verdienen. Alle damaligen Gründungsmitglieder waren zu diesem Opfer bereit, so dass von dem verdienten Geld die Grundstücke für den Bau des Weihers gekauft werden konnten. Am Bau des Wohnhauses halfen die Mitglieder Becker Wolfgang, Schreiner Walter, Kläser Günter, Hübschen Winfried, Solander Alex, Weinand Walter, Adams Horst, Leinenbach Manfred und Pistorius Heini.

 

Am 19.10.1973 wurde ein Vorstand gewählt - am 28.10.1973   eine Satzung erstellt und der Verein wurde  im Vereinsregister beim Amtsgericht in Merzig eingetragen. Nachdem nun das Gelände vorhanden war, musste gespart werden, um den Bau des Weihers finanzieren zu können.  Auch ohne Weiher wurde die Geselligkeit damals schon groß geschrieben. Man traf sich auf den angekauften Grundstücken zum Grillen und gemütlichen Beisammensein.

 

Da es bis zur Einweihung eines neuen Weihers noch etwas dauern würde, bemühte man sich, den Moorbach, der die Gemarkung Rappweiler durchquert, anzupachten. Der ASV verhandelte mit den damaligen Pächtern und einigte sich schließlich darauf, dass ab der nächsten Pachtvergabe der Moorbach dem ASV überlassen wird. Somit konnte der ASV ab 1975 mit der Gemeinde einen Pachtvertrag schließen und den Angelsport wenigstens im Moorbach ausüben.

 

Mit Schreiben vom 19.10.1976 wurde vom Landratsamt schließlich die Bauvoranfrage genehmigt und man begann mit dem Weiherbau – ohne Genehmigung, was dem ASV eine Anzeige wegen illegaler Anlegung einer Fischteichanlage einbrachte. Auf dem erworbenen Gelände wurden Probelöcher ausgehoben (siehe Bild). Die geologischen Verhältnisse waren so gut, dass an dieser Stelle ein Weiher gebaut werden konnte.

 

1977 war es dann endlich soweit. Architekt Luy aus Weiskirchen wurde mit der Planung des Weihers beauftragt. Am 07.01.1977 wurde der Antrag zum Bau einer Teichanlage gestellt.

 

1979  Nachdem einige Einwände beim Nach Offenlegung des Planfeststellungsverfahren gab es noch einige Einwände, die jedoch ausgeräumt werden konnten. So wurde am 14.10.80 die Weiheranlage genehmigt. Die Zufahrt zum Weiher erfolgte in den ersten Jahren entlang des Baches über verschiedene private Grundstücke. Die Parkfläche bzw. das Grundstück vor dem Damm war nicht Eigentum des ASV. Man einigte sich mit dem Eigentümer, das Grundstück als Parkfläche zu benutzen. Als Gegenleistung wurde der Sohn des Eigentümers  als jugendliches Mitglied in den Verein aufgenommen. Man schloss einen Vertrag, in dem vereinbart wurde, die Zahlung des Beitrages solange auszusetzen, bis der Vertrag abgelaufen war.

 

1981 waren die Baumaßnahmen abgeschlossen. Der Weiher wurde zum ersten Mal gestaut und der erste Besatz aus Forellen, Schleien, Karpfen und Rotaugen eingebracht. Ein Meilenstein in der Geschichte des ASV war vollbracht. Der ASV besaß endlich einen eigenen Weiher.  Die Mitglieder konnten sich jetzt intensiv dem Angelsport widmen. Es wurden vereinsinterne Meisterschaften durchgeführt. Auch Wettkämpfe mit benachbarten Angelsportvereinen wurden am Weiher ausgerichtet.

 

Doch schnell haben wir erkannt, dass unser Weiher für Wettkämpe nicht die entsprechende Größe hatte. Auch gab es mittlerweile Vorschriften für solche Veranstaltungen. Da der ASV aufgrund der geringen Wasserfläche und seiner Uferlänge diese Vorschriften nicht einhalten konnte, wurden diese Wettkämpfe nicht mehr durchgeführt. Wir sahen keinen Sinn darin, den Weiher mit Fischen zu besetzen, die dann bei einem Wettangeln gleich wieder alle gefangen wurden und wir nach diesen Veranstaltungen einen neuen Besatz tätigen mussten.

 

Deshalb haben wir auch vor Jahren beschlossen, dass nur unsere Mitglieder im Weiher angeln dürfen. Eine Ausnahme bilden hier unsere Kurgäste aus dem Hochwaldsanatorium. Da in Weiskirchen keine Möglichkeit zum Angeln besteht, bieten wir den Kurgästen die Möglichkeit, in unserem Weiher zu angeln.  

 

Die vom ASV veranstalteten Weiherfeste waren immer gut besucht und sind von Jahr zu Jahr immer mehr der Anziehungspunkt der Bevölkerung aus nah und fern. Auch Spaziergänge und Kurgästen nutzen den Weiher immer wieder, um sich hier in Ruhe zu entspannen und Die Landschaft zu genießen.

 

In den weiteren Jahren wurden immer wieder Grundstücke dazu gekauft. Diese Grundstücke grenzten zwar nicht an unser vorhandenes Gelände. Jedoch stand eine Landzusammenlegung unmittelbar bevor. Im Zuge dieser Landzusammenlegung wurden die Flächen dann unserem Grundstück angefügt.

 

Da ein junger Verein seine Kosten nicht allein durch die Mitgliedsbeiträge bestreiten kann, wurden alle Möglichkeiten genutzt, etwas Geld in die Kasse zu bekommen.1984 war der ASV als erster Verein Ausrichter der Kirmes auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes in Rappweiler. Diese Veranstaltung hat die Kasse des ASV wieder richtig gefüllt.

 

Zur besseren Durchführung von Veranstaltungen beschloss man, einen Bierpavillon zu bauen. Dies erfolgte überwiegend in Eigenregie. Lediglich die Plane mussten wir von einem Fachmann anfertigen lassen.

 

Der Ehrgeiz der Mitglieder war jedoch noch nicht gebrochen. Man wollte die Anlage verschönern und vergrößern. Doch immer wieder war das Geld der Dreh- und Angelpunkt dieser geplanten Maßnahmen.

 

In den kommenden Jahren hat man jedes Jahr ein Weiherfest  veranstaltet, um die Kasse aufzufüllen Das Geld wurde benötigt, um weitere Investitionen zu tätigen. Man veranstaltete Forellenangeln für jedermann, Wettangeln, Anangeln, Weiherfeste, Faschingsveranstaltungen usw. Aus den daraus erzielten Einnahmen konnte der ASV im Laufe der Zeit etliche an den Weiher angrenzende Grundstücke erwerben und zu einer schönen Anlage ausbauen.

              

Jetzt konnten auch die anderen Aufgaben, die der Verein in seiner Satzung bereits festgeschrieben hatte, erfüllt  werden.  Unter anderem hat sich der Verein zum Ziele gesetzt, die Gewässer zu hegen und zu pflegen und die Gewässer gegen schädliche Einflüsse zu schützen. Eine wichtige Aufgabe ist außerdem die fischwaidgerechte Ausbildung aller Mitglieder und vor allem der jugendlichen Mitgliedern.

 

1986 stellten wir den Antrag auf Schlußabnahme der Weiheranlage und im Jahre1988   feierten wir unser 15jähriges Bestehen mit einem großen Weiherfest.

 

Die Geselligkeit in unserem Verein wurde stets gepflegt. Das Gasthaus Schäfer war von Anfang an das Vereinslokal des ASV. Hier traf man immer einige Vereinsmitglieder am Stammtisch zu einem gemütlichen Plausch. Beim „Resi“ hat der ASV auch etliche Veranstaltungen durchgeführt. Nachdem aber das Vereinslokal aus gesundheitlichen Gründen geschlossen wurde, ging auch ein Stück Vereinsgeschichte zu Ende.

 

Kurz entschlossen war man zum Bau einer Fischerhütte bereit. Unser Mitglied N. Jung plante die neue Fischerhütte. Ein Bauantrag wurde am 27.09.1985 eingereicht, der jedoch in der geplanten Größe nicht genehmigt wurde. Vor Einreichung des Bauantrages hatte man schon eine Bodenplatte betoniert, auf der die Hütte stehen sollte. Die mittlerweile geänderten Gesetze im Außenbereich von Bebauungsplänen ließen nur eine Schutzhütte von geringerer Fläche bzw. umbauten Raum zu. Die Untere Bauaufsichtsbehörde hat außerdem verfügt, dass die illegal errichtete Bodenplatte wieder entfernt werden soll, was für den ASV ein hoher Kostenaufwand gewesen wäre. Nach zähen Verhandlungen einigte man sich mit der Unteren Bauaufsichtsbehörde, die Betonplatte nicht zu entfernen, sondern mit Mutterboden abzudecken und zu begrünen.

 

Daraufhin wurde der Bauantrag  geändert und der Bau der jetzigen Hütte vollzogen. Was in der Hütte jedoch noch fehlte, war fließendes Wasser und Strom. Nach Verhandlungen mit der Gemeinde Weiskirchen und dem Straßenbauamt haben wir am 30 Januar 1989  den Antrag  an die Gemeinde gestellt, durch die L 173 eine Mantelrohrpressung DN 150  realisieren zu können. Durch dieses Rohr sollen die Wasserleitung und die Stromleitung zu unserer Hütte gelegt werden. 1992 wurde der Antrag durch Herrn Kiefer von der Straßenmeisterei Wadern genehmigt. Unser Mitglied Norbert Jung konnte eine befreundete Tiefbaufirma verpflichten, die uns die Bohrung kostenlos gemacht hat. Nach Fertigstellung der Bohrung wurde die Hütte an das Wasser- und Stromnetz angeschlossen. Im gleichen Jahr wurde das Gelände mit Sträuchern und Bäumen bepflanzt. Damit war unser Gelände einschließlich Hütte in einem wunderbaren Zustand und unsere Weiheranlage konnte sich sehen lassen.

 

Die Vereinshütte war in Folge immer wieder ein Treffpunkt für alle Mitglieder und Gäste aus nah und fern. Sogar die Kurgäste aus dem  benachbarten Weiskirchen verbringen des Öfteren ihre Freizeit an unserer Weiheranlage.

 

Besonders stolz sind wir heute auf unsere Jugendabteilung. In den vergangenen Jahren war das nicht immer so. Man konnte die Jugendlichen damals nicht so recht für den Angelsport begeistern. Diesen negativen Trend hat sich mittlerweile zum positiven gewandelt.  Mittlerweile ist der Zuspruch der Jugendlichen wieder negativ. Die Jugendlichen verlassen meist wieder den Verein, wenn sie 18 Jahre alt sind und ihre Vorlieben für andere Zwecke entdecken. Über den Daumen kann man sagen, dass von den Neuzugängen vielleicht 20 % dem Verein weiter angehören.

 

Wir werden aber weiterhin bestrebt sein, immer neue Jugendliche und aktive Mitglieder für den Verein zu gewinnen.

 

Unser Ziel soll es auch in all den kommenden Jahren sein, die Jugendarbeit zu stärken sowie die Pflege der gemeinsamen Passion der Angelfischerei. Die Mitglieder des Vereins verstehen sich als aktive Schützer der Gewässer und deren Umfeld.

 

Unsere Weiheranlage ist nicht nur der Mittelpunkt unseres Vereinslebens, sondern auch ein beliebter Anziehungspunkt der einheimischen Bevölkerung sowie der Bevölkerung aus den Nachbarorten, die hier die Ruhe der Natur in voller Pracht  genießen können.

 

1998 feierten wir unser 25jähriges Jubiläum. Barbian  Edmund, ein Bürger aus Rappweiler,  wird zum 2. Ehrenmitglied ernannt. Barbian Edmund betätigt sich auch im Fischereiverband Saar als Dozent und hat sich immer für die Belange des ASV eingesetzt.

 

Mitunter ist unsere Weiheranlage auch Ziel einiger Kurgäste, die an unserem Weiher eine Erholungspause während ihres Nachmittagsspazierganges einlegen oder ihre Freizeit hier mit Angeln verbringen.

 

So wird es auch das Ziel des ASV für die nächsten Jahre sein, die vielfältigen Aktivitäten auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes zu meistern. Unsere Weiheranlage soll auch weiterhin ein Anziehungspunkt für alle Naturfreunde sein, die hier Ruhe finden und ein paar ruhige Stunden genießen wollen.

 

Seit einigen Jahren ist der ASV auch Ausrichter bei den Lehrgängen für die Fischereiprüfung durch den Fischereiverband Saar. Die Prüflinge können an unserer Weiheranlage ihren praktischen Teil der Fischereiprüfung absolvieren.

 

Auf Initiative des damaligen Umweltminister Herrn Mörsdorf legt der ASV einen Entwurf vor, auf seinem Gelände eine zusätzliche Flachwasserzone sowie einen Knüppeldamm zu errichten, der dann auch gebaut wurde. Auch übernimmt ASV die Bachpatenschaft für den Morbach. Am 23.10.99 wird die Urkunde offiziell vom Kreis MZG an den Vorsitzenden übertragen.

 

2010 wurde von der Gemeinde das ILEK Programm ins Leben gerufen. Dieses Programm sieht vor, den Tourismus in den Gemeinden zu fördern. Ein Teil dieses Programms beinhaltet den Bau von Wanderhütten, weil der Wandertourismus sich stark im Aufwind befindet. Weil der Wanderweg: „Zwei Täler Weg„ direkt an unserem Weiher vorbeiführt, sah der ASV die Möglichkeit, den Bau einer Schutzhütte auf dem Gelände zu errichten. Nach mehreren Gesprächen mit der Gemeinde Weiskirchen, der Unteren Bauaufsichtsbehörde Merzig und dem Umweltministerium wurde schließlich grünes Licht für den Bau einer Wanderhütte, die gleichzeitig vom Verein genutzt werden kann, gegeben. Nach einer Genehmigungsphase von zwei Jahren hat der Verein 2013 endlich die Genehmigung der Wanderhütte erhalten.

 

Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte des ASV. Worauf der ASV jetzt 20 Jahre gewartet hat, ist nun eingetreten. Jetzt hat der Verein die Möglichkeit, eine Wanderhütte mit dem Vereinszweck zu verbinden. Die Mitglieder können diese Hütte als Treffpunkt nutzen, wir können in den Räumen Schulungen für unser Jugend durchführen und vor allem haben wir die Möglichkeit, alle unsere Geräte ordentlich zu lagern.

 

Heute zählt der Verein 80 Mitglieder. Davon entfallen auf die aktiven Mitglieder 65 Personen. Einige wenige Mitglieder unterstützen den Verein noch als Fördermitglieder mit ihrem Beitrag. Ein Sorgenkind des Vereins ist die Abteilung Jugend. Jugendliche für den Angelsport zu gewinnen ist nicht das Problem, das Problem ist, die Jugendlichen im Verein zu halten. Sobald die Jugendlichen ein bestimmtes Alter erreicht haben, gehen sie anderen Interessen nach und scheiden aus dem Verein aus. Dieses Problem haben aber auch die anderen Vereine. Bei den aktiven Mitgliedern gibt es in anderer Hinsicht verschiedene  Bereiche. Wir haben viele Mitglieder, die von Anfang an im Verein tätig waren und somit ihren Beitrag seit Gründung bereits geleistet haben. Ihnen sei hiermit gedankt für alles, was sie für den Verein getan haben. Bei einem Angelsportverein, der einen eigenen Weiher und das dazugehörige Gelände besitzt gibt es das ganze Jahr Arbeit, um die Anlage zu hegen und zu pflegen. Leider sind es b ei den Arbeitseinsätzen immer die gleichen Mitglieder, die sich daran beteiligen. Hier wäre eine aktivere Mitarbeit aller Mitglieder wünschenswert.